Indian Summer in Neuengland, Städte

#3 Unser Tag in Boston

Ich glaube, ich habe Jetlag, Juli definitiv nicht. Als wir unsere Augen in unserem Airbnb-Zimmer aufschlagen, bin ich einfach nur völlig müde und fertig. Der erste Tag in einer neuen Stadt und ich will nicht aufstehen. Juli fängt dagegen an zu reden und will gar nicht mehr aufhören. Während Juli auf meine Antworten wartet, die nie kommen, frage ich mich, ob man Juli´s am Morgen abstellen kann. Na das kann ja heiter werden mit uns zwei!

Der Start in den Tag: Burger zum Frühstück

Bei Julis guter Laune kann man einfach nicht anders als irgendwann die Müdigkeit zu vergessen und selbst gute Laune zu bekommen oder vielleicht liegt es auch daran, dass wir endlich etwas zu Essen haben – wir hatten kein Frühstück. Wie können Menschen ohne Frühstück eigentlich lebensfähig sein? 

Unser Frühstück ist gleichzeitig unser Mittagessen. Wir gehen ins Hard Rock Cafe, weil wir unglaublich Hunger haben und Burger einfach toll sind. Amerikaner lieben Smalltalk, das lernen wir als erstes in dieser neuen Stadt. Jeder redet mit jedem über Gott und die Welt.

In 30.537 Schritten durch die ganze Stadt

Wir möchten so viel wie möglich von der Stadt sehen und schlendern mit einer Karte in der Hand los. Durch Shops, in denen die typischen Touristenartikel verkauft werden und einem Laden voller Weihnachtsschmuck. Da gibt es tatsächlich Burger als Weihnachtskugeln und das ist noch nicht mal das Schrägste dort! In der Altstadt von Boston reihen sich Steinhäuser aneinander und man kann in niedliche kleine Restaurants blicken. Auf dem Havardgelände schnuppern wir ein bisschen amerikanische Studentenluft. Wir sitzen dort eine kleine Ewigkeit auf den Stufen der Bibliothek, weil wir hier endlich WLAN haben. Das Gelände von Havard ist riesig. Es ist wie eine eigene kleine Stadt, die nur aus dieser Universität besteht.

Ein Tag voller neuer Eindrücke in einer völlig neuen Stadt, aber am schönsten sind die kleinen Momente. Auf einem Steg zu liegen, das warme Holz unter der Haut zu spüren und die Stadt vor uns betrachten. Mit einem Schiff zur anderen Seite von Boston zu fahren, neue Menschen kennenlernen und das Meer zu riechen. Abends mit einem Salat vom Supermarkt auf die leuchtende Skyline der Stadt schauen. Direkt am Wasser, auf einem hohen Vorsprung bis der Wind zu kalt wird.

Am Ende des Tages …

… laufen wir zurück zu unserem Zimmer in East Boston. Mit all den Erlebnissen im Gepäck, aber auch mit dem Wissen, dass es auch am anderen Ende der Welt die großen und kleinen Probleme des Alltags gibt. Welche Handykarte nehmen wir nun für die nächsten drei Monate? Nachdem wir in zahlreichen Shops waren, wissen wir immer noch nicht mehr. Warum verdammt nimmt kein Automat unsere Kreditkarte an? Was sollen wir essen ohne Pfanne, Herd und sonstigen Möglichkeiten zu kochen?

Mit unseren großen und kleinen Problemen, aber voller neuer Erlebnisse grüßen wir euch aus Boston 🙂