Highway 1 - die Westküste

#11 California Dreaming: Auf dem Highway 1 die Westküste entdecken

Dadadadadam Dadadadadam – We´ve been on the run. Driving in the sun. Looking out for number one. California – Here we come! Right back where we started from – California! Ja, nach einem Abstecher in unseren ersten Nationalpark hat er uns wieder: Unser Highway 1. Immer weiter nach Süden. Der blaue Himmel und die Sonne über uns, das glitzernde Meer neben uns und die Musik unserer Roadtrip-Playlist im Ohr.

Die endlosen Strände von Pismo Beach

Als wir den Pazifik wieder glitzern sehen, stehen wir in Pismo Beach. Unser eigentliches Ziel nach dem Besuch unseres ersten Nationalparks im Landesinneren war Morro Bay. Das soll ein schönes Fleckchen Erde sein, haben wir gehört. Das kann schon sein, nur mussten wir mitten in der Nacht dran vorbeifahren. Leider gab es hier keinen geeigneten Van-Schlafplatz. Also haben wir die Stadt gesehen, besser gesagt, die Lichter der Stadt. Sah ziemlich groß aus und wie jede andere Stadt bei Nacht: Beleuchtet eben. So viel zu Morro Bay – vielleicht sieht man sich im nächsten Leben einmal. 

So landen wir also in Pismo Beach. Einer Stadt an der mittleren kalifornischen Küste und bekannt für die vielen, langen Strände. Wir parken unseren Van direkt vor dem Strand und da ist er wirklich: Ein unendlich langer Sandstrand. Man sieht keinen Anfang und man sieht kein Ende. Wir holen unseren Bikini, unser Strandtuch und verbringen das erste Mal einen ganzen Nachmittag einfach am Strand. Sand unter den Füßen, Wellenrauschen, ein Buch in der Hand und lächeln, weil es hier so schön ist. Wir kochen, wir essen abends auf einer Bank am Strand und machen einen Abendspaziergang vorbei an Bars und Shops – eingehakt im Arm des anderen und mit Vorfreude auf das Einschlafen mit Meeresrauschen. Dieses inzwischen vertraute Geräusch.

Ventura Beach Fun

Santa Barbara – Ein teures Pflaster mit hippen Bars

Wir fahren durch die Stadt Santa Maria und durch Land, das nur aus Feldern, auf denen die unterschiedlichsten Dinge angepflanzt werden, besteht. Wir fahren bis wir in Santa Barbara landen. Eine große Stadt, die aufgrund ihres Mittelmeerklimas oft als  „Amerikanische Riviera“ bezeichnet wird. Wir schlendern die Promenade entlang, das Pier hinunter und sehen Häuser, die noch immer vom spanisch-mexikanischen Einfluss aus früheren Zeiten geprägt sind. Santa Barbara ist auch ein Prominentenwohnort.

Nein, wir haben keine Promis gesehen oder auch einfach nicht erkannt – das könnte uns zwei schon passieren. Aber die Preise in dieser Stadt überzeugen uns dann doch davon, dass hier wohl sehr viele reiche Persönlichkeiten leben müssen. Ja, wir gehen trotzdem Essen. Als wir diese total abgefahrene, hippe Bar mit dem Namen „Topa Topa“ sehen, die Burger mit Süßkartoffelpommes und den Kürbiskuchen, können wir nicht anders. Nach einem verdammt guten Abend in einer Bar in Santa Barbara sind wir satter als satt, aber sehr zufrieden und glücklich.

Santa Barbara Palmen

Adventures in Ventura

Wenn man lebt wie wir es gerade tun, stellt man irgendwann fest, dass Montage an sich gar nicht schlecht sind. Montage sind toll, wenn man mit seiner Kaffeetasse auf den Klippen des Butterfly Beach sitzt und auf die Wellen schaut. Wir verbringen den ganzen Morgen dort, lassen uns Zeit und fahren dann unseren bekannten Highway 1 entlang – denken wir. Irgendwann meint Juli „Schau mal die Straße unter uns ist auch voll geil und sogar direkt neben dem Meer!“ Ich schau Juli an und Juli mich und dann sehen wir auf die Google-Maps Karte bis sie meint „Ah ok Sasy, ich glaub das unter uns ist irgendwie der Highway 1!“ Ja, wir haben das drauf mit der amerikanischen Straßenführung.

Immerhin kommen wir in Ventura an. Die Stadt, die ich so lange auf Bildern gesehen habe und in der ich unbedingt sein wollte! Jetzt sind wir beide hier! Letztlich verbringen wir sogar ganze drei Tage in der Stadt, weil wir uns an unserem Straßenrand mit Ausblick über die ganze Stadt so wohl fühlen.

Ventura Street und wir

Drei Tage, das sind einige große und kleine Erlebnisse. Wir suchen einen ganzen Nachmittag ein Schild, das wir von Bildern kennen und klar finden wir es. Wir finden alles und lernen nebenbei noch einige Menschen kennen. Unter anderem dieses Paar, das wir jeden Tag am Strandparkplatz sehen, wenn wir unsere tägliche abartig kalte Strand-Dusche nehmen. Die sitzen einfach jeden Morgen im Auto, essen Chips, schauen auf ihrem Handy Serien und reden mit uns. Wir glauben ja, dass die zwei einfach nur rauchen. Denn es riecht dort immer nach Gras. Übrigens riecht es in Kalifornien ziemlich oft nach Gras.

„One day you´ll wake up at the beach, on a Thursday and you´ll get some coffee and pancakes and it´ll all be alright! “

Die Innenstadt von Ventura ist total schnuckelig. Bars, ein Diner, in dem wir die besten Pancakes mit Reeses, Oreo und M&M und Elvis Musik im Hintergrund essen und ein Kino, das nachts total schön beleuchtet ist. Wir gehen ins Kino in „A Star is Born“ und bestellen Popcorn der Variante „Small“. Letztlich halten wir diese Packung in der Hand, die so groß ist wie eine große Packung in Deutschland! Eine Packung voll salzigem Popcorn mit Butter, weil die Amis kein süßes Popcorn haben. Ist ok, muss man nicht haben. Die Sitze, die man in Liegeposition bringen kann, dagegen schon!

Außerdem verbringen wir einen Tag am Strand. Unsere Vorstellung: Sonne, Wellen, gebräunte Haut und ein Buch lesen. Die Realität hat ihre eigenen Pläne: So viel Wind, dass man den Sand später in jeder Körperöffnung suchen kann, Gänsehaut wegen dem Wind und ich, die laut Juli eine Million Mal sagt: „Boah ist das ekelhaft hier!“ Der Sand ist jetzt im Van, weil uns die Dusche zu kalt war – Vanlife.

Artenvielfalt im Channel Islands National Park

An unserem letzten Tag hier müssen wir früh aufstehen, weil unser Ausflug um 9 Uhr losgeht. Wir besuchen Santa Cruz, die größte der fünf Inseln des Nationalparks Channel Islands. Das Aufstehen lohnt sich. Auf der einstündigen Bootsfahrt hin und zurück sehen wir einen Schwarm von Delfinen und einen Wal. Dieser Ozean ist voller Leben.

Channel Islands Sun

Santa Cruz ist ein warmes, ausgetrocknetes, aber so einzigartiges Land. Wir wandern, lassen uns von einem Ranger Geschichten über die Insel erzählen und wir sehen diesen Inselfuchs. Ein Fuchs, der klein wie eine Katze ist. Juli rastet aus und ich muss später gefühlt 100 Bilder von dem Fuchs ansehen. Man weiß nicht mal so genau, ob er durch die Menschen oder durch eine Eiszeit, in der die Insel nahe am Festland war, hergekommen ist. Es gibt diesen Ort, an dem man auf eine glasklare Bucht sehen kann. Wir sitzen dort eine kleine Ewigkeit in der prallen Sonne. Gedanken, Wellen und die Natur. Die Sonne beginnt schon glitzernd im Meer zu versinken als wir zurück aufs Festland fahren.

Wir machen uns weiter über Malibu auf den Weg nach LA und können kaum fassen, dass wir nun schon über drei Wochen unterwegs sind. Wir senden euch eine unendlich dicke Umarmung nach Hause.