Highway 1 - die Westküste, Van Life

#10 Vanlife – Vom Suchen und Finden

Wie wir einfach unser gesamtes Zuhause mit uns rumfahren, meinte Juli als wir ein weiteres Stück in Richtung Süden fuhren. Das beschreibt das Gefühl in einem Van zu leben irgendwie echt gut. Man hat wirklich alles Lebensnotwendige an einem Ort. Naja, fast alles. Wie lebt es sich eigentlich so in einem fahrenden Zuhause?

Frühstücken, wo das Meer gegen die Felsen schlägt

Am Morgen die Augen aufzuschlagen, weil es durch die Vorhänge langsam hell wird, ist um einiges besser als von einem schrillen Wecker aus dem Schlaf gerissen zu werden. Wir haben bisher kein einziges Mal einen Wecker gestellt. Irgendwann zwischen sieben und acht wachen wir von selbst auf. Ok – oder wir wachen auf, weil mein Handy klingelt. Diese amerikanische Nummern werden wohl ständig hin und hergereicht und ich habe bestimmt schon dem zehnten Menschen erklärt, dass er nicht mit der richtigen Person verbunden ist.

Das Erste, das wir morgens tun: Wir machen die Türe direkt neben unserem Schlafplatz auf und schauen, wie das Wetter heute wohl so ist. Ein Schritt und schon ist man an der frischen Luft. Oft schlafen wir in Buchten direkt am Meer. Am Morgen Meeresrauschen zu hören, das Frühstück zu richten während Wellen gegen die Felsen schlagen und mit diesem Ausblick zu frühstücken, ist unglaublich. Es ist jeden Morgen aufs Neue besonders und unglaublich wertvoll.

Frühstück am Meer

Highlight des Tages: Eine warme Dusche

Die einzige, ziemlich elementare Sache, die in unserem Escape Van fehlt: Eine Dusche. Ja, das mit dem Duschen ist, wie ihr wohl schon mitbekommen habt, nicht immer so einfach. Juli, für die ihre morgendliche Dusche eigentlich ein Muss ist, hat hier ganz schön was wegzustecken. Jeden Tag duschen geht einfach nicht! Denn die Suche nach einer Dusche ist oftmals echt stressig und auch ein wenig zeitaufwändig.

Wir haben die Duschen in Fitnesscentern für uns entdeckt, aber nicht immer ist es so einfach dort duschen zu können. 10 Dollar pro Person für ein bisschen warmes Wasser ist es uns nicht wert. Dann suchen wir weiter und haben schon oft echt Glück gehabt.

Unsere Lieblings-Dusch-Story: Wir stehen mit gepacktem Duschzeug am Empfang eines Fitnessclubs und die gute Frau dort will uns 20 Dollar abzocken. Ein Blick zwischen uns und wir gehen wieder raus und finden uns bereits mit der kalten Dusche am Strand ab. Als wir schon im Van sitzen, klopft ein junger und sehr gutaussehender Kerl an unser Fenster und meint wir sollen in einer Stunde wieder kommen, denn da hat seine Kollegin einen Kurs und wir können umsonst duschen! Diese Freude, wenn du dann unter einer warmen Dusche stehst. So ein alltägliches, aber für uns unbeschreiblich tolles Gefühl! Wir bedanken uns mit einer Karte und bekommen von unserer neuen Bekanntschaft sogar ein Shirt geschenkt. So ist das, wenn die morgendliche Dusche zu einem echten Erlebnis wird!

Schlafplätze ohne Gebühren

„Wie viel Geld geben die Amerikaner eigentlich für ihre No-Parking-Schilder aus?“, meint Juli ungefähr jeden Abend, wenn wir mal wieder einen Schlafplatz suchen. Ehrlich so! Die stehen überall, sogar da, wo man nicht mal auf die Idee kommt parken zu können. Wir sind also auf der ständigen Suche nach Parklücken, Buchten oder einer Straße, in der man übernachten kann. An einem Platz, an dem wir auch übernachten wollen. Wir finden immer etwas, aber wir müssen zugeben, dass dieser Part des Vanlebens stressig sein kann und oftmals ernüchternd. Solltet ihr einmal eine solche Reise machen, sucht euren Schlafplatz, wenn es geht, nicht im Dunkeln.

Eines Abends standen wir vor dieser Herausforderung, wir fanden eine Bucht. Die Schatten um uns waren wohl Bäume und mutig wie wir waren, blieben wir einfach stehen. Es war echt schon spät. Wir haben sogar ganz mutig im Dunkeln Spaghetti Bolognese gekocht und wollten satt schlafen gehen. Bis da dieses Röhren neben uns an der Tür war. Einmal, zweimal, dreimal und schon waren wir im Schlafanzug hinter dem Lenkrad und auf und davon – zur nächsten Parkbucht, die laut Googlemaps nicht im Wald war. Man sollte doch lieber wissen, wo man eigentlich so schläft.

Vanlife Ausblick Meer

Die mutigen, noch immer lebenden zwei Mädels an der Westküste, die nun drei Lichterketten im Van haben #Lichterkettenliebe #Juliliebtsie #dakannjanichtsmehrpassieren